12.-19.4.2024
echoraum Wien



KLANG
MANI
FESTE


The Small & The Many | photo: Klaus Erika Dietl


ZWISCHEN SCHWINGUNG UND MATERIE
Das Festival Klangmanifeste ist seit 2010 im Bereich der Klangkunst an der Schnittstelle von Medienkunst, bildender Kunst und zeitgenössischer Musik aktiv.

Die Hörschau zeigt Arbeiten, die sich mit der Materie des Klanges auseinandersetzen und hält sich dabei in Grenzbereichen auf, wo aktuelle Musik, Technologie und bildende Kunst sich überschneiden, ergänzen, aber auch in Frage stellen.

Ob gesprochenes Wort, Soundscape und Raumklang, Geräuschkomposition, in Substanz transformierte Töne, biotechnologische Resonanzen - das Wesentliche ist der Punkt, wo das Zusammenwirken von Klang und Materie räumlich und sinnlich begreifbar wird.
Bild: Ulla Rauter


KLANGMANIFESTE TEAM

Die Klangmanifeste werden kuratiert von Veronika Mayer, Ulla Rauter, Christine Schörkhuber and Stefan Voglsinger.

KONTAKT:
Verein Klangmanifeste | klangmanifeste@klingt.org

Die Klangmanifeste finden statt in Kooperation mit dem   e c h o r a u m

mit freundlicher Unterstützung von




PROGRAMM 2024

More than networks –
Knotenpunkte in der Klangkunst

In der Überzeugung, dass Kunst niemals im luftleeren Raum entsteht, sondern immer ein synergetischer Prozess aus unzähligen Einflüssen, Anknüpfungen an Bestehendes und Nicht-Eigenes ist, widmen wir die Klangmanifeste 2024 dem Thema der Knotenpunkte in der Klangkunst: den flüchtigen und festen Verbindungen und deren Manifestationen – zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Material, zwischen Mensch und Maschine usf. Wir stellen zwischenmenschliche Kollaborationen in der Klangkunst der Kooperation zwischen Mensch und Maschine gegenüber und miteinander in Verbindung.

echoraum Wien, Sechshauserstraße 66

18:00

19:30

20:30

14:00

18:00

19:30

20:30

 

14:00

19:30

21:00

   

 
 

 
 
 





Photo: Klaus Erika Dietl
The Small & the Many | Klaus Erika Dietl, Stephanie Müller & Mucho Pitchu:

Musikalische Performance von 3 Künstler*innen und einem Bienenvolk: In der Performance kommunizieren Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller vor Ort über die Distanz hinweg musikalisch mit einer Bienenkolonie und dem Imker Mucho Pitchu. Rhythmen und Stimmungen der Kolonie fließen in die Musik ein. Die beiden Performer*innen im echoraum spielen Imkerwerkzeuge als Musikinstrumente zu den „Bio-Sounds” der Bienen und Mucho Pitchus Arbeitsgeräuschen am Volk.
www.hoelle.media

Rundfunkorchestra, Funkstern Plus | Photo: Konrad Behr
Rundfunkorchestra: Margarethe Maierhofer-Lischka, Konrad Behr, Max Arsava & Leon Goltermann

Bei Ihrem Auftritt übertragen die Musiker*innen ihren Sound mittels des selbst entwickelten Gerätes „Funkstern Plus“ live über UKW auf Radiogeräte im Konzertraum, oft aber auch zu angeschlossenen lokalen Radiosendern. In dem experimentellen Session-Aufbau lädt das Performancekollektiv das Publikum zu einer Improvisation ein. Diverse Musikinstrumente und Geräuschquellen, Texte und Fieldrecordings werden von dem Orchester gespielt, gesprochen und ausgelöst. Der Funkstern als Zentrum verteilt die Signale auf verschiedene Frequenzen, die von Radios im Raum verteilt wiedergegeben werden und neue akustische Effekte entstehen lassen.
sonicimpulses.org/rundfunkorchester

Photo: Luka Radek
Digital Doppelgänger | Ivar Roban Križić

In der Performance interagiert der Künstler mit seinem „digitalen Spiegelbild” – einer KI mit improvisatorischem Verhalten, die er über mehrere Jahre mit seinem eigenen Kontrabass-Spiel trainiert hat. Er befragt unser Verständnis von freier Improvisation, indem eine ko-kreative Software zum kollaborativen Gegenüber wird. Die Sounds der KI sind in ein eigenes Instrument mit Kontakt-Lautsprechern und einem mutierten projizierten Bild des Künstlers eingebettet.

Photo: Petra Leisentritt
Dirty spaces – Entangling | Thomas Grill & Ivar Roban Križić

Die Performance „Entangling“ arbeitet mit akustischen Feedbacks und mittels eines AI-Widerparts, der sich aus konkretem Klangmaterial aus Field recordings speist. Die Domänen durchdringen einander und verschränken den Raum der Aufführung und die externen Räume, aus denen die Field Recordings stammen. Die AI-Komponente ist ein samplebasierter Synthesizer, der zuhört und sich einbringt, bisweilen imitierend, bisweilen kontrastierend, oder auch disruptiv. Aus dem Wechselspiel entsteht ein komplexes Netzwerk aus klanglich-inhaltlichen Assoziationen, das während der Performance mit und gegen den AI-Gegenspieler entwickelt wird.
grrrr.org

This research was funded in whole or in part by the Austrian Science Fund (FWF) [Grant DOI: 10.55776/AR821]“.


Photo: Senlay
The Sound of Paella | Oliver Deutsch, Ulla Rauter & Stefan Voglsinger

Kochen als kollektive Sound Performance: Das Kochen einer Paella wird mithilfe von Mikrofonen und elektronischen Effektgeräten verstärkt und musikalisch interpretiert. Im Labor „The Making of the Sound of Paella” werden die Instrumente, Mikrofone, elektronischen Schaltungen und Effekte in einer offenen Working-Session gemeinsam gebaut, getestet und geprobt. Bei der anschließenden abendlichen Konzert-Performance wird die Paella zubereitet und die Live-Vertonung davon als Sound-Performance auf die Bühne gebracht. Konzept: Oliver Deutsch, Vertonung: Ulla Rauter & Stefan Voglsinger
ullarauter.com
voglsinger.klingt.org









Bild: Pablo Torres Gómez
Seismic Topologies: walking on a long thin layer | Pablo Torres Gómez

Eine durch den Raum gespannte Saite schwingt hörbar als Echtzeit-Seismograph im echoraum. Die seismographischen Daten modulieren Frequenz und Amplitude des Tones. Inspiriert von Alvin Lucier’s „Music on a Long Thin Wire” befasst sich die Arbeit mit Umwelteinflüssen und ortsspezifischen Bedingungen als integrale Bestandteile der Klanginstallation.
pablotorresgomez.net

Photo: Marina Poleukhina
Become an Expression | Marina Poleukhina

Die Installation ist eine objekthafte Partitur und wird in Interaktion mit dem Publikum zum Musikstück. Verschiedene Objekte auf einer Platte können von den Besucher*innen in bestimmter Reihenfolge berührt werden. Über Kopfhörer werden die Klangergebnisse in ihrer Abfolge als Musikstück wahrgenommen, das wiederum von den Empfindungen der Spielenden geprägt und beeinflusst wird.

Photo: Alexander Till
Die Seelen der Dinge | Alexander Till & Thomas Nagl

Stroboskopisch werden audiovisuelle und taktile Qualitäten von Pflanzen durch Anregung ihrer Resonanzfrequenzen untersucht. Die Synchronisation von Licht und Klang bittet das Nichtmenschliche zum Tanz.
alexandertill.at

Photo: Ralf Schreiber
Singende Saiten - poor montage | Ralf Schreiber

Mehrere Monochorde aus dünnen Kiefernholzstäben und gespannten Klaviersaiten bilden eine ungeordnete Raumstruktur. Elektronische Schaltungen regen die Saiten zum selbständigen Spiel an. Dabei werden kleinste Saitenschwingungen verstärkt und zu lang anhaltenden Drones verdichtet. Einige Saiten sind zusätzlich mit leichten Materialien präpariert, wodurch der Tonumfang um geräuschhafte Klänge erweitert wird.
ralfschreiber.com

Photo: Mucho Pitchu
The Small & The Many | Klaus Erika Dietl, Mucho Pitchu und Stephanie Müller

Ein vielfach intern mikrofoniertes Bienenvolk befindet sich auf einem Einöd-Bauernhof im oberbayerischen Großhub. Von dort aus übertragen die Künstler*innen rund um die Uhr die Live-Klänge in den Echoraum. Dort steht ein Bienenkasten mit den abgelegten Waben des Volkes vom Vorjahr. Geruch und Klang – die Kommunikationsformen der Tiere – werden in Form eines mit Lautsprechern bestückten Bienenstockes, in den die Besucher*innen den Kopf stecken, erfahrbar gemacht.
www.hoelle.media

Photo: Konrad Behr
Funkstern plus | Rundfunkorchestra

Der „Funkstern plus” ist Musikinstrument, lebendes Audioarchiv und Nahfeld-Radiosender. Er enthält ein Audiomischpult für bis zu 7 Inputs, das auf unterschiedlichen Radio-Frequenzen sendet. Er verkörpert alle Eigenschaften eines Klangkollektivs – kollaborativ, experimentell, bewahrend und sendend.
sonicimpulses.org/rundfunkorchester









Photo: Ralf Schreiber
Singende Seismographen Workshop | Ralf Schreiber & Pablo Torres Gómez

In dem Workshop können Besucher*innen ihre eigenen musikalischen DIY-Seismographen bauen: Die selbstgebauten Monochorde von Ralf Schreiber werden von Pablo Torres Gómez mit seismographischen Fähigkeiten ausgestattet. Gemeinsam mit den Künstlern bauen die Workshop-Teilnehmer*innen klingende Objekte, die auf Erd- und Umweltvibrationen reagieren, indem sie mit speziellen Frequenzen schwingen.

Anmeldung unter: klangmanifeste@klingt.org
Materialkostenbeitrag: 15,- (für eigenes Seismochord)


Photo: Senlay
The Making of the Sound of Paella Labor | Oliver Deutsch, Ulla Rauter & Stefan Voglsinger

Im Labor „The Making of the Sound of Paella” werden Instrumente und Techniken für das Vertonen eines Kochprozesses experimentell vorgestellt, getestet und zu einem musikalischen Set-up zusammengestellt. Mit Kontaktmikrofonen auf Schneidbrettern, Richtmikrofonen in Pfannen und Temperatursensoren über Töpfen gehen wir der Paella akustisch und musikalisch auf den Grund. Die Teilnehmer*innen erfahren gleichermaßen etwas über technisch-akustische Grundlagen wie über die professionelle Zubereitung einer Paella.

Photo Gioti: Lucia Novak | Photo Brandlmayr: Selbstportrait
KI und Pataphysik – Art & Philosophy Speed Dating & Lecture Performances |
Artemi-Maria Gioti & Peter Brandlmayr

Die Art & Philosophy Lecture Performances zum Thema AI & Pataphysik führen die auf den ersten Blick unterschiedlichen Konzepte zusammen, um interessante Verbindungen und Parallelen zu erkunden und dabei ihr Potential und ihre Rolle in kreativen Prozessen zu beleuchten. Das anschließende Art & Philosophy Speed Dating lädt als experimentelles neues Format (als Alternative zu unserem jährlichen Talk) heuer dazu ein, Expert*innen aus Kunst und Wissenschaft in informellen Gesprächen in kleiner Runde zu ihren Themen individuelle Fragen zu stellen.
www.artemigioti.com
brandlmayr.iwf.at


Die Klangmanifeste wurden 2010 von Christine Schörkhuber und Ulla Rauter gegründet und präsentierten seitdem über 300 Positionen junger sowie etablierter Künstler*innen.

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